Blutwerte: Wie du deine Gesundheit selbst in die Hand nehmen kannst

In einer Welt, in der das Gesundheitssystem primär auf die Behandlung von Krankheiten ausgerichtet ist, brauchen wir einen ganz anderen Fokus: Prävention durch Wissen. Statt erst zu handeln, wenn es bereits zu spät ist, müssen wir über unsere Blutwerte tiefere Einblicke in unseren Gesundheitszustand gewinnen – um aktiv dafür sorgen zu können, ihn zu verbessern.

Gesundheit als ganzheitliches Konzept: Das GAP-System

Im Zentrum steht das sogenannte GAP-System – eine Abkürzung für Gesundheit, Allseitigkeit und Performance. Es dient als Leitfaden für einen ganzheitlichen Lebensstil:

  • Gesundheit bedeutet dabei nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern bestmögliche Lebensqualität über die gesamte Lebensspanne hinweg.

  • Allseitigkeit verweist auf die fünf Säulen eines gesunden Lebens: Medizin, Ernährung, Bewegung, Regeneration und Mindset. Nur wenn alle Bereiche zusammenspielen, kann sich echte Gesundheit entfalten.

  • Performance schließlich steht für die individuelle Fähigkeit, körperliche und geistige Anforderungen zu meistern – angepasst an die persönlichen Ziele und Lebensumstände.

Warum Blutwerte der Schlüssel zur Gesundheit sind

Blutwerte gelten oft als nüchterne Zahlenkolonnen – dabei können sie ein Fenster zu unserem inneren Zustand sein. Sie liefern Aufschluss über Entzündungen, Nährstoffmängel, hormonelle Dysbalancen oder Stoffwechselprobleme. Doch Standard-Laborwerte bewegen sich meist in sehr weiten Referenzrahmen. Was dort als „normal“ gilt, kann für den einzelnen Menschen bereits suboptimal sein. Wir sollten lernen, unsere Werte im Kontext zu lesen – und nicht erst dann zu reagieren, wenn sie außerhalb der Norm liegen.

Die Rolle der Umweltfaktoren

Gene beeinflussen unsere Gesundheit – aber sie sind nicht unser Schicksal. Viele genetisch bedingte Erkrankungen werden erst durch Umweltfaktoren aktiviert: Stress, schlechte Ernährung, Bewegungsmangel oder ein negatives Mindset. Hier zeigt sich erneut der Wert eines ganzheitlichen Ansatzes: Wer an den richtigen Stellschrauben dreht, kann genetischen Risiken aktiv entgegenwirken.

Regeneration ist keine Option – sie ist Pflicht

Ein oft unterschätzter Faktor in Sachen Gesundheit ist Regeneration. Der Satz „Es gibt nicht zu viel Training, sondern nur zu wenig Regeneration“ bringt es auf den Punkt. Lange Ausatmungsphasen, ausreichend Schlaf, Achtsamkeit und bewusste Pausen aktivieren den Parasympathikus – unseren „Entspannungsnerv“ – und sorgen für körperliche und mentale Erholung.

Kraft ist Lebensqualität – nicht nur für Sportler

Gerade im Alter ist Krafttraining essenziell. Der altersbedingte Verlust von Muskulatur, die sogenannte Sarkopenie, erhöht die Sturz- und Frakturgefahr. Wissenschaftliche Studien belegen: Kraft ist ein entscheidender Gesundheitsfaktor – vor allem für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.

Die Schilddrüse: Kleine Drüse, große Wirkung

Ob Gewicht, Stimmung, Verdauung oder Energiehaushalt – die Schilddrüse beeinflusst zahlreiche Prozesse im Körper. Eine Unterfunktion kann sich z. B. durch Müdigkeit, Haarausfall oder Gewichtszunahme äußern, eine Überfunktion hingegen durch Schlafstörungen, Gewichtsabnahme und Herzrasen. Die wichtigsten Nährstoffe zur Unterstützung sind Jod, Tyrosin, Selen und Eisen.

Hormone verstehen – Gesundheit steuern

Besonders spannend ist auch die Betrachtung von Sexualhormonen wie Progesteron, Estradiol, Testosteron oder DHEA-S. Ihre Balance spielt eine wichtige Rolle – nicht nur für die Fruchtbarkeit, sondern auch für das Wohlbefinden. Große Bedeutung hat der Cortisolspiegel, der stark durch Stress beeinflusst wird. Kurzfristige Anstiege sind normal – chronisch erhöhte Werte dagegen gesundheitsschädlich.

Nährstoffe gezielt einsetzen

Viele Menschen leiden unbewusst unter Mängeln – sei es bei Magnesium, Eisen, Zink oder Vitamin B12. Die Ursachen sind vielfältig: schlechte Aufnahme im Darm, erhöhter Bedarf durch Sport oder Menstruation, oder auch ungünstige Kombinationen wie Kaffee direkt nach eisenreicher Kost. Besonders bei Magnesium lohnt sich ein Blick auf die Darreichungsform: Magnesiumthreonat und -bisglycinat unterstützen vor allem die Schlafqualität.

Auch Omega-3-Fettsäuren – insbesondere EPA und DHA – sind für viele Körperfunktionen unverzichtbar. Sie wirken entzündungshemmend, stärken Herz und Gehirn und fördern sogar die Sehkraft. Wichtig ist dabei nicht nur die Menge an Omega-3, sondern konkret an EPA und DHA – darauf solltest du bei Nahrungsergänzungen gezielt achten.

Organe und ihre Aufgaben – ein kurzer Überblick

Die Leber ist eines der zentralen Organe für Stoffwechsel, Entgiftung und Energiehaushalt. Sie produziert Gallenflüssigkeit, speichert Glykogen und bildet wichtige Proteine. Die Bauchspeicheldrüse wiederum reguliert über Insulin und Glukagon den Blutzucker und liefert Enzyme zur Verdauung. Beide Organe beeinflussen maßgeblich unsere Blutwerte – und damit unser Wohlbefinden.

Der Sportwagen-Vergleich: Gesundheit in Fahrt halten

Dein Leben ist wie eine Fahrt im Sportwagen von Punkt A(Geburt) bis zu Punkt B (Tod). Die Strecke selbst lässt sich nicht vermeiden – aber wie schnell wir fahren, können wir beeinflussen. Mit jeder Entscheidung treten wir aufs Gaspedal oder auf die Bremse. Ziel ist es, die Fahrt so lang und angenehm wie möglich zu gestalten – ohne dabei anzuhalten. Denn ein Leben im Stillstand gibt es nicht.

Fazit: Verantwortung übernehmen – Wissen anwenden

Mit diesem Blog-Artikel möchte ich kein medizinisches Fachwissen im klassischen Sinne vermitteln, sondern ein lebensnahes Gesundheitsverständnis, das jedem helfen kann, Eigenverantwortung zu übernehmen. Ich lade dich dazu ein, nicht passiv auf Symptome zu warten, sondern aktiv die eigenen Blutwerte zu analysieren, zu verstehen – und durch gezielte Maßnahmen zu optimieren. Gesundheit wird dadurch zu einem Weg, den jeder selbst gestalten kann. Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern informiert.

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